Verkehrsunfallstatistik 2023: Wiesbaden erreicht wieder „Vor-Corona“ Niveau
Die Polizeidirektion Wiesbaden hat die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2023 veröffentlicht, welche einen signifikanten Anstieg der Unfallzahlen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Insgesamt wurden 9.069 Verkehrsunfälle registriert, was einem Anstieg um 484 Unfälle (5,64%) gegenüber dem Jahr 2022 entspricht. Diese Zahlen spiegeln das „Vor-Corona“ Niveau wider und stehen im Zusammenhang mit der wachsenden Bevölkerung, dem zunehmenden Fahrzeugbestand sowie dem Pendel- und Berufsverkehr.
Wachsende Stadt, steigende Unfallzahlen
Im Jahr 2023 zählte Wiesbaden 298.408 Einwohnerinnen und Einwohner, ein Anstieg gegenüber 296.127 im Jahr 2022. Die letzten drei Jahre waren insbesondere durch den Wegfall und Neubau der Salzbachtalbrücke geprägt, was zu Verlagerungen der Verkehrswege, Umleitungen und Staus führte.
Rückgang tödlicher Unfälle, jedoch mehr Verletzte
Erfreulicherweise ging die Zahl der tödlichen Unfälle im Jahr 2023 auf vier zurück, im Vergleich zu sieben im Jahr 2022. Dabei starben fünf Menschen, gegenüber acht im Vorjahr. Insgesamt wurden 1.364 Personen verletzt, was einem Anstieg um 88 Personen entspricht. Schwerverletzte verzeichneten einen Rückgang um 11,3%, von 141 auf 125.
Zunahme von Unfällen mit Pedelecs und E-Scootern
Die zunehmende Nutzung von Pedelecs und E-Scootern wirkt sich ebenfalls auf die Unfallstatistik aus. Die Unfälle mit normalen Fahrrädern stiegen von 228 auf 248, während die mit Pedelecs von 71 auf 79 zunahmen. Insgesamt gab es 327 Unfälle mit Radfahrenden, bei denen 235 Personen verletzt wurden. Besonders auffällig ist der Anstieg von Unfällen mit E-Scootern, deren Zahl um 60,49% von 81 auf 130 stieg. Dabei erhöhte sich die Zahl der Verletzten von 44 auf 74, während die Anzahl der Schwerverletzten leicht von 12 auf 10 sank.
Alkohol- und Drogenunfälle weiterhin ein Problem
Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Einfluss von Alkohol und/oder anderen berauschenden Mitteln stieg von 152 auf 169. Bei diesen Unfällen wurden 59 Personen verletzt, im Vergleich zu 58 im Vorjahr.
Fokus auf Verkehrssicherheit
Um die Verkehrssicherheit zu verbessern, setzt die Polizeidirektion Wiesbaden weiterhin Schwerpunkte auf die Bereiche Raser, Poser, Profilierungsfahrer und verbotene Kraftfahrzeugrennen, insbesondere durch Geschwindigkeitsüberwachung. Alkohol und Drogen im Straßenverkehr bleiben ebenfalls ein zentrales Thema.
Angesichts des deutlichen Anstiegs der Verkehrsunfälle mit Elektrokleinstfahrzeugen wird im Jahr 2024 ein besonderer Fokus auf E-Scooter gelegt. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Revieren und dem Regionalen Verkehrsdienst wird fortgeführt, um die Sicherheit weiter zu erhöhen.
Text: Jan Wichert
Grafiken: Lucas Hubl
Zahlen in den Grafiken: Polizeidirektion Wiesbaden