Neu-Isenburg: 9.000 Menschen demonstrieren gegen AfD-Wahlkampfveranstaltung
Neu-Isenburg (Offenbach) – Rund 9.000 Menschen haben am Samstag in Neu-Isenburg gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD in der Hugenottenhalle demonstriert. Anlass war der Auftritt prominenter AfD-Politiker, darunter Kanzlerkandidatin Alice Weidel, Fraktionschef Tino Chrupalla und der hessische AfD-Spitzenkandidat Jan Nolte. Friedlicher Protest mit vereinzelten Störungen Die Proteste verliefen nach Angaben der Polizei überwiegend friedlich. Vereinzelt kam es jedoch zu Rangeleien zwischen Demonstrierenden und der Polizei, als einige versuchten, Absperrungen zu durchbrechen. Dabei setzte die Polizei Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Ein Beamter und ein Demonstrant wurden verletzt. Zudem meldete die Polizei zwei versuchte Brandstiftungen an Einsatzfahrzeugen mit Grillanzündern. Ein Fahrzeug wurde leicht beschädigt. Drei Personen wurden daran gehindert, in den abgesperrten Bereich der Hugenottenhalle zu gelangen, da sie Pyrotechnik und Grillanzünder bei sich trugen. Eine Person wurde dabei festgenommen. Kritik an der AfD und CDU Die Demonstrierenden trugen Plakate mit Aufschriften wie „Braune Flaschen gehören in den Glascontainer, nicht in den Bundestag“ und „Kein Platz für Faschismus“. Einige Protestierende äußerten zudem Kritik an der CDU, die im Bundestag mit den Stimmen der AfD für eine Verschärfung der Migrationspolitik gestimmt hatte. Sachbeschädigungen im Vorfeld der Veranstaltung Bereits in der Nacht zum Freitag wurde die Glastür der Hugenottenhalle beschädigt. Zudem kam es zu Farbschmierereien an der CDU-Geschäftsstelle und an einer Gaststätte. Der Staatsschutz ermittelt in mehreren Fällen wegen Sachbeschädigung und prüft mögliche politische Motive. Der Großeinsatz der Polizei wurde nach eigenen Angaben mehrere Wochen lang vorbereitet. Sechs Demonstrationen mit insgesamt 1.500 angemeldeten Teilnehmern waren angekündigt, tatsächlich kamen jedoch weitaus mehr Menschen zu den Protesten. Bilder: Deniz Gündogan
