In der ersten Sitzung des Ortsbeirats Sonnenberg im neuen Jahr standen vor allem zwei Themen im Fokus: der Hochwasserschutz im Goldsteintal und der Haushalt 2026. Zudem sorgten Berichte über einen möglichen Umzug des Künstlerhauses 43 in die leerstehende Destille neben dem Bürgerhaus für Diskussionen.
Hochwasserschutz: Maßnahmen mit langen Zeitplänen
Evi Steinmetz vom Wiesbadener Umweltamt informierte über geplante Maßnahmen zur Hochwasservorsorge. Während am Kurparkweiher bereits gearbeitet wird, steht ein Hochwasserrückhaltebecken für den Rambach in Planung, das frühestens 2026 umgesetzt werden könnte. In diesem Zusammenhang sei mit temporären Sperrungen der Rambacher Straße zu rechnen.
Eine weitere Maßnahme betrifft die Strömungslenkung des Goldsteinbachs, die jedoch aufgrund der engen Platzverhältnisse und privater Anlieger erst 2028/2029 realisiert werden dürfte. Die geschätzten Kosten von 500.000 Euro (Stand 2023) hängen noch von der Bewilligung von Fördergeldern ab. Bürgerinnen und Bürger können sich auf der Webseite der Stadt Wiesbaden über Starkregenvorsorge informieren und eine Broschüre dazu herunterladen.
Haushaltsplan 2026: Wenig Neues
Bei der Diskussion des Haushaltsplans 2026 zeigte sich wenig Veränderung im Vergleich zu den Vorjahren. Der Fuhrpark der Feuerwehr wurde wie gewünscht aufgestockt, und zwei neue Projekte fanden Einzug:
• Zukunftssicherung der Konrad-Duden-Schule
• Einrichtung einer Boulebahn an der oberen Hofwiese (Löwenspielplatz) auf Antrag der Grünen
Die Entlastung der Straße am Schlossberg, etwa durch einen Ausbau der Irmengardstraße, wurde trotz Widerstand der SPD beschlossen. Außerdem wurden finanzielle Mittel an den GV Concordia vergeben, der sein 150-jähriges Bestehen feiert.
Umzug des Künstlerhauses 43: Kontroverse Meinungen
Für Diskussionen sorgte die Information, dass das Künstlerhaus 43 möglicherweise vom Palasthotel in die leerstehende Destille neben dem Bürgerhaus Sonnenberg ziehen könnte. Ortsvorsteher Stefan Bauer (CDU) kritisierte, dass diese Pläne nur beiläufig bekannt wurden. Er äußerte Bedenken über fehlende Parkmöglichkeiten und die mögliche Vereinnahmung des Bürgerhauses durch das Künstlerhaus.
Die Grünen zeigten sich hingegen offen für die Idee. „Besser so als teure Eigentumswohnungen“, sagte Claudia Krafczyk. Kulturdezernent Hendrik Schmehl (SPD) steht den Plänen positiv gegenüber.
Die Sitzung zeigte, dass in Sonnenberg viele wichtige Projekte angestoßen werden, die jedoch aufgrund finanzieller und planerischer Hürden noch Jahre auf sich warten lassen.